Gravurschriften
2002 / Eigenauftrag
Nachdem wir von 1990 bis 1993 etwa knapp 1000 Gravur-Fonts für Scripta (Paris) produziert hatten, die mit ihren offenen Konturen nur auf den proprietären Systemen verwendet werden konnten, haben wir 2002 begonnen, ein Paket von Gravurschriften im Truetype-Format zu entwickeln, das auf handelsüblichen Computern funktioniert.
Das Arbeiten mit Fonts in Postscript© oder TrueType© Formaten bietet den Vorteil, daß eine große Anzahl von Schriften dem Fräsen und Gravieren zugänglich gemacht wird und außerdem zu den üblichen Layout- und Satzsystemen des DTP Kompatibilität hergestellt wird. Die meisten Hersteller von Graviersystemen bieten heute die Möglichkeit, PostScript© oder TrueType© einzulesen, um es im eigenen System weiterzuverarbeiten. Es besteht aber auch die Möglichkeit, direkt vom PC aus über die Ausgabe als HPGL Format den jeweiligen Graviertisch anzusteuern.
Einlinige Schriften bestehen traditionell nur aus einer einzigen Fräserbahn, die mit unterschied-lichen Fräsköpfen gefahren, unterschiedliche Strichstärken erreicht. Herkömmlich bestehen einlinige Schriften aus offenen Konturen. Diese sind aber aus technischen Gründen im PostScript- und im TrueType-Format nicht erlaubt. Deshalb bestehen die hier gelieferten einlinigen Schriften aus geschlossenen Konturen, d.h. ein Buchstabe wird wie bei einer normalen Outline rundherum abgefahren. Allerdings ist die Strichstärke sehr gering, sodaß auch mit relativ kleinen Fräswerk-zeugen der Buchstabe in jedem Fall komplett ausgehoben wird.
Mehrlinige Schriften, im Regelfall vierlinig, sind Schriften, in denen zusätzlich zur Außenkontur eine zweite Fräserbahn das Innere der Balken aushebt. Diese Schriften haben den Vorteil, daß auch mit kleinen Fräsköpfen eine optimale Strichstärke erreicht wird. Das bedeutet, daß das störende Abrunden der Ecken weniger ins Gewicht fällt. Außerdem geben mehrlinige Schriften den eigentlichen Character einer Schrift besser wieder, also auch das Wechselspiel von fetten und leichten Linien innerhalb eines Zeichens.
Kombination von einlinigen und mehrlinigen Fonts. Bei Beschriftungsaufgaben, in denen unterschiedliche Schriftgrößen innerhalb eines Layouts gewünscht werden, ist es angebracht, für die kleinen Größen die einlinigen, für die großen Größen die mehrlinigen Fonts zu verwenden. So kann der Auftrag ohne Werkzeugwechsel ausgeführt werden.
Prüfdrucken auf Laserprinter. In Satzsystemen wie z.B. Corel Draw® lässt sich zu Testzwecken die Ausgabe auf der Graviermaschine als Laserprinterausgabe simulieren, wenn als Strichstärke der Durchmesser des Fräskopfes eingegeben wird. Als Form des Strichs ist rund anzuwählen.
Auswahl der Fräswerkzeuge. Traditionell gibt der Graveur die Größe des Fräskopfes in
Prozentgrößen zur Versalhöhe an. Im Regelfall können einlinige Schriften mit Fräsköpfen zwischen 3% und 12% der Versalhöhe graviert werden, vierlinige zwischen 3 - 4% und 8% der Versalhöhe.